Unser Darm beherbergt eine erstaunliche Anzahl von Bakterien – zwischen 10 und 100 Billionen! Diese Mikroorganismen spielen eine entscheidende Rolle für unsere Gesundheit, indem sie bei der Verdauung helfen, Vitamine produzieren und das Immunsystem unterstützen. Ohne diese nützlichen Helfer wäre unser Körper nicht in der Lage, alle Nährstoffe effektiv zu verwerten.
Der Darm ist die größte Kontaktfläche unseres Körpers mit der Außenwelt. Würde man ihn vollständig glattlegen, könnte seine Fläche bis zu 200 Quadratmeter betragen – vergleichbar mit der Größe eines Tennisfelds. Zum Vergleich: Die Haut hat etwa zwei Quadratmeter Fläche und die Lungenbläschen zusammen bilden eine Oberfläche von bis zu 100 Quadratmetern.
Kein Wunder also, dass das Darmimmunsystem eine so große Rolle spielt – etwa 70 % unseres Immunsystems sitzen im Darm!
Die Darmschleimhaut fungiert nicht nur als Barriere, sondern auch als strategischer Punkt für die Immunreaktion.
Dabei ist die Darmschleimhaut nicht isoliert; sie ist wie eine Straße mit anderen Schleimhäuten im Körper verbunden, was den Austausch von Signalen und Informationen zwischen verschiedenen Immunstandorten ermöglicht. Durch diese „Schleimhautstraße" ist es also möglich, dass wiederkehrende Atemwegserkrankungen oder Blasenentzündungen ihren Ursprung in einer gestörten Darmmikrobiota haben.
Unser Mikrobiom, also die Gesamtheit der Mikroorganismen in unserem Darm, ist zu etwa 70 % individuell.
Das bedeutet, dass jeder Mensch eine einzigartige Zusammensetzung von Bakterien in sich trägt. Diese individuelle Mikrobiota beeinflusst nicht nur unsere Verdauung, sondern auch unser Immunsystem, unsere Stimmung und sogar unser Verhalten.
Nur etwa 30 % des Mikrobioms sind bei allen Menschen gleich. Das zeigt, wie einzigartig unsere Darmflora ist.
Es gibt viele Faktoren, die unser Darmmikrobiom und die Darmbarrierefunktion negativ beeinflussen:
• Zigarettenkonsum
• Alkoholkonsum
• Über- oder Untergewicht
• Schlaf bzw. Schlafmangel und/oder mangelnde Schlafqualität
• Medikamente, z.B. Antibiotika, Schmerzmittel, Säureblocker (PPI´s), Kortison, Abführmittel und viele mehr
• langanhaltender, negativer Stress
• ungünstige Ernährungsgewohnheiten – ungenügendes Kauen/hastiges Essen, sich „überfressen", schlechte Lebensmittelauswahl
(hochverarbeitet, vitalstoffarm, einseitig, unverträglich, zuckerreich), ungünstige Abstände zwichen den Mahlzeiten
• Mikronährstoffmangel
• Zusatzstoffe, Pestizide oder Schwermetalle in Lebensmitteln, Kosmetika, Medikamenten, Nahrungsergänzungsmitteln und in der
Zahnmedizin wie z.B. Emulgatoren wie Carageen oder Polysorbat 80, Zuckerersatzstoffe wie Aspartam und Sucralose, Quecksilber in Thunfisch oder in Amalgamfüllungen, Arsen in Meeresfrüchten oder Reis
Dysbiosen (gestörtes Darmmikrobiom) und Barrierestörungen (Leaky Gut) begünstigen wiederum die Enstehung von:
• Pilzinfektionen, Reizdarmsyndrom, Depressionen, Allergien, Brain-Fog, Entzündungsprozessen, Infektanfälligkeit, Neurodermitis, Diabetes Typ 2 und vielem mehr
Eine gute Ballaststoffversorgung hat viele positive Effekte. Sie spielen zum Beispiel eine entscheidende Rolle bei der Reduzierung von Entzündungen im Körper. Lösliche Ballaststoffe dienen als Nahrung für nützliche Darmbakterien, die Ballaststoffe in kurzkettige Fettsäuren wie Buttersäure (Butyrat) umwandeln. Buttersäure hat entzündungshemmende Eigenschaften und stärkt die Darmbarriere, was dazu beiträgt, Entzündungen im Körper zu reduzieren. Eine ballaststoffreiche Ernährung fördert somit das Wachstum von Buttersäurebildnern und unterstützt ein gesundes Mikrobiom.
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